
05:21 | Susanne Göttlich
Ich versuche zuerst das Ende der Stadt zu erblicken, doch es gelingt mir kaum, da die Wolken davorhängen. Diese kleine Stadt erscheint plötzlich daher so groß und unendlich. Ich „gehe“ weiter und schaue, was sich in meiner näheren Umgebung befindet. Durch die Spiegelung im Glas ist deutlich der Umriss von mir zu sehen. Schwarz wie die vorangegangene Nacht steht er im Zentrum meines Sichtfeldes. Immer wieder kommt der Himmel und einige kleine Sonnenstrahlen durch schmale Risse in der dichten Wolkendecke zum Vorsschein und erhellen zumindest ein bisschen den kommenden, trüben Tag.
Mit dem Anfang der Sonne verschwindet immer weiter meine Sillhouette im Glas, bis sie schließlich ganz mit der Stadt eins wird, wie meine Erinnerungen, Erlebnissen und Gedanken, die mit dieser Stadt verschmolzen sind…