
06:35 | Carina Fromm-Hödl
Da stehe ich, holzduftend der Shelter, blicke auf die Stadt. Graz. Bin Teil von ihr und sie von mir. Alles ist verbunden. Die zarten Flügel des Falters vor mir, die Blätter der Bäume. Nur vereinzelt eine Straßenbahn, der Nebel umrahmt die Stadt, das Licht des Shelters wirft durch die Glasscheibe durch einen Rahmen in die Stadt. Ich schließe die Augen. Mache ein Foto. Für mich. Es wirkt matt. Fast eine Stunde später – viele Momente des Schauens und Hörens und Fühlens. Später – mache ich wieder ein Foto. Der Nebel hat sich verzogen, hat nach und nach mehr freigegeben, die Sonne hat die Konturen geschärft, spiegelt sich im Glas, ein Farbenspiel, das Foto nun in Glanz, ein Eichhörnchen turnt über die Dächer, es beginnt zu jausnen, die Geräusche werden mehr, ich bin zur Ruhe gekommen und danke für diese kraftgebende Erfahrung.