07:41 | Sigrid Alber

(…) Und da gibt es viel zu sehen; Punkte, die ich auch von oben aus bestenss kenne oder zu kennen glaube, schließlich zeige und zeigte ich vielen Personen „mein“ Graz von oben vom Schlossberg aus, entdecke ich neu – hier eine gekrümmte Dachlinie, dort eine schiefe Ebene, eine Satellitenschüssel, die es nicht geben dürfte, Innenhöfe, die man nur von oben sieht. Was mich am meisten beeindruckte waren: das Licht – die aufgehende Sonne (dabei bewegt sie sich gar nicht, sondern wir drehen uns, hat mich bei der Pberlegung im Shelter etwas schwindelig gemacht), wie sie sich farblich verändert, vom orangenen Ton in einen hellgelben, wo sie genau über dem Lichtschwert über die Stadt steigt, wie die Kirchtürme und die Hochhäuser zurückfunkeln, wie – je höher sie steigt – die Türme, Dächer, Hausfassaden satt pastellfarbig zu strahlen beginnen. Das lebensbringende Licht der Sonne ersetzt die Lichter der Stadt mit Autos und Fenstern, die das Leben anzeigen.
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