15:19 | Natalie Resch

Mein Blick schweift herum. Dann hält etwas meinen Blick fest. Es ist eine einfache Wasserlacke am Dach von Kastner&Öhler. Mein Blick wird ruhig, fokussiert sich. Auf eine Vogelschar, die vom Wasser trinkt, einige scheinen an jenen Stellen, an denen das Wasser gefroren ist, am Eis zu tanzen. Die Sonne spiegelt sich im Wasser, vorbeiziehende Wolken.

Je länger ich diese Situation betrachte, umso ruhiger werde ich. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf den Wechsel von Sonne, Wolken, Wasser und Eis. Ein Blick. Viele Perspektiven. Ich denke an Bewegung und Wandel. Und zugleich ist es nicht der umherschweifende Blick, der mich in meiner Vigil-Stunde viel entdecken lässt, sondern die Aufmerksamkeit auf diese eine Situation. Aufmerksamkeit schärft die Wahrnehmung, verlangt nach Präsenz und Zeit. Zeit, sich auf etwas einzulassen und dabei unglaublich viel Details zu entdecken. Eine Aufmerksamkeit, die ich mit nach Hause nehmen will.