07:14 | Cornelia Koller

Begleiter und Wächter. Heute hatte ich beide Rollen inne. Mein Vigil konnte die Stunde leider nicht wahrnehmen. Nach meiner Vigil Stunde Anfang Mai, wollte ich das beeindruckende Gefühl über die Stadt und ihre Menschen zu wachen, auf sie aufzupassen – wenn auch nur in Gedanken -, wieder erleben. Deshalb habe ich mich als Begleiterin gemeldet und so schon unzählige Stunden mit großartigen Menschen am Schlossberg, im Uhrturm, neben dem den Shelter verbracht. Als Begleiterin hatte ich aber nie das selbe Gefühl, wie als Vigil. Als Begleiterin ist man für „seinen“ Wächter verantwortlich. Wacht über den Wächter. Heute war ich wieder Vigil Aus einer anderen Perspektive. Mitten in der Stadt aber trotzdem abgeschieden in einem der Höfe unterhalb des Shelters. Ich konnte meinen Blick nicht über die Stadt schweifen lassen – wie so oft in den letzten Monaten. Aber ich habe den Ausblick, die Geräusche, die Gerüche, das Lichtspiel verinnerlicht, habe die Stadt und die Menschen in meiner Erinnerung und mein Herz geschlossen. Ich habe dies heute alles abgerufen. Eine Stunde innehalte – in Gedanken