15:20 | Theresa Krassnigg

Das Kinderzimmer war noch nie/lange nicht mehr so ruhig. Die Sonne ist schon hinterm Berg. Enttäuschung, dass ich nicht im Shelter bin, das Turmzimmer nicht betreten, nicht spüren kann. Es braucht lange, bis ich „ankomme“. Wie grazil Kühe sein können. Sie läuten für mich statt der Kirchturmglocken – aber nur anfangs. Wenige Vögel, aber die immer paarweise. Die Aussicht ist schön, aber zu vertraut. Sie lenkt mich zu wenig ab. Endlose ToDo-Listen in meinem Kopf. Darf ich hier zu Hause einfach eine Stunde stehen – nur so? Ich darf, ich kann, ich will. Aktives Stehen ist wahnsinnig anstrengend. Es wirkt unwirklich. Als eine gewisse Anspannung endlich verschwindet, spüre ich meine Erschöpfung. Das Klopfen meines Mannes erschreckt mich. Danke Graz, dass ich über dich wachen durfte.