17:00 | Lena Enge

Über Graz wachen.
Zuerst noch strahlender Sonnenschein, Wärme, etwas raucht, es hört wieder auf. Hubschrauber fliegen, Hunde bellen, geschäftiges Treiben. Immer mehr Details werden sichtbar, Wiedersehen von Orten, Häusern, Straßenzügen, Graz zu Füßen, einatmen, ausatmen. Was bringt das Wachen?Spürt es irgendjemand, dass jemand wacht? Zumindest ein schönes Gefühl, zu wissen, dass es einen sanften Blick gibt, einen schweifenden, ruhenden, hin und wieder klaren. Langsam wird dasSonnenlicht weniger, der Blick klarer, Ruhe kehr t ein. Einatmen, ausatmen. Nach mir wacht vielleicht die Krähe weiter, die über die Stadt schwebt, oder auch der kleine Käfer auf der Fensterscheibe sitzend.