17:21 | Robert Hauber
Die Türe fällt ins Schloss, Gedanken überschlagen sich – eine Stunde auf meinem geliebten Schlossberg über Graz – mit Graz – von Graz – für mich! Vernehme Lachen von draußen – es gibt offenbar noch Menschen die sich von der Coronaparanoia noch nicht ganz verängstigen haben lassen. Mein Blick schweift über die Dachlandschaft – moderne Dacharchitektur sticht ins Auge – schön? – will jetzt nicht werben – nur wahrnehmen. Sehe Menschen mit Masken beim Kastner Dach Cafe, die sich gegenseitig fotografieren, das rote Apothekerzeichen am Hauptplatz dreht sich unermüdlich – der Nachtwurstwagen fährt ein …. Stadtpfarrkirche, Steirerhof – die Oper entzieht sich meinem Blickfeld – Ja genau – der Shelter fokusiert meinen geliebten Blick über Graz – interessante Erfahrung – trotzdem möchte ich die Oper sehen – leichte Körperverlagerung nach vorne: aha Lichtschwert, der Lüftungsholzboden unter meinen Füßen knarrt bedenklich – Stückerl noch – und DA! Da ist die Oper – meine artistische Verrekungsaktion wird mit einem eher unspektakulären Blick auf die Oper belohnt – genauso harmlos verkrümmelt sich die Sonne hinter ihrem heutigen Wolkenschleier – macht nichts. Die Stimmung ist einmalig – mein Blick bleibt an den goldenen Zeigern der Fraziskanerturmuhr hängen. 18:15 Uhr – die Zeit vergeht…bald wird es klopfen und es heißt Abschied nehmen, aber ich komme sicher wieder, mit Familie und Freunden, oder alleine aber ohne Shelter. Es wird dann anders sein, aber auch das ist gut so. Gelsen schwirren nun vor der Glasscheibe, Gott sei Dank auf der richtigen Seite 😉 meine Gedanken werden langsamer – GeDANKEn – ja das ist das richtige Schlusswort.