19:27 | Michael Barth
(…)
Dann richten sich meine Sinne auf die Geräusche. Vögel, das leichte Klimpern der Fahnen, wenn der Wind zulegt, etwas Gerede in der Ferne und ein leises Rauschen, ob von der Mur oder vom Straßenverkehr, wer weiß, vielleicht von Beidem. Ich werde mutiger und auch neugieriger und gehe direkt an die Scheibe, meine Nase berührt fast das Glas. Mir fallen die Dächer auf, Moosbewuchs von dunkelrot bis olivgrün, die schöne Schattierungen und Muster zeigen.
(…)
Immer wieder erblicke ich aber auch neuere Bauwerke, die langsam das Stadtbild verändern. Wie die Menschen? … Vielleicht. Mir fällt auf, dass es dunkler geworden ist, vor allem – die Berge kleiden sich in ein dunkles Kleid und plötzlich fallen mir die Lichter in der Stadt auf, mal von Schaufenstern, den Autos, Hausbeleuchtung, aber alles sehr dezent, nicht aufdringlich.
Nicht aufdringlich? Das Museum schon, mein Blick bleibt jetzt wieder an ihm kleben. Ein Zeichen für die neue Zeit oder nur eine künstlerische Provokation?
Die Zeit wird es zeigen. Die Geräuschkulisse hat sich auch verändert. Vögel sind kaum noch zu hören, dafür die Klänge von Musik und Liedern, ab und zu in der Ferne.
(…)