Wir waren schon sehr früh getrieben von der Leidenschaft, die Kunst zu den Menschen zu bringen. Unser Interesse galt immer jenen künstlerischen Arbeiten, die sich mit dem Ort und seinen BewohnerInnen auseinandersetzen. Aus diesem Drang heraus wurde das Festival La Strada ins Leben gerufen. Zwei Jahrzehnte der Weiterentwicklung liegen nun bereits hinter uns. Die Generation jener Kinder, die La Strada in seiner Geburtsstunde miterlebt haben, ist heute erwachsen und für sie ist das Theater in den Straßen und auf den Plätzen ihrer Stadt zum Selbstverständnis geworden – ein fruchtbarer Nährboden, stetig neues Terrain zu erobern.
Community Art-Projekte spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die vielfältigen Lebensrealitäten der Menschen und die dahinter verborgenen Geschichten werden zur poetischen Grundlage der künstlerischen Produktionen. Die Kunst der Gemeinschaft im Blick, verwirklicht La Strada im Kulturjahr 2020 The Graz Vigil der belgisch-australischen Choreografin Joanne Leigthon, das wir seit geraumer Zeit voller Leidenschaft und Engagement vorbereiten. 732 GrazerInnen werden zu Protagonistinnen und Protagonisten ihrer eigenen Stadt. Von 1. Jänner bis 31. Dezember 2020 sind sie eingeladen, für je eine Stunde zu Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, vom Schlossberg auf Graz zu blicken. Die speziell für das Projekt gestalteten Architektur von Tovo&Jamil entsteht in Zusammenarbeit mit Alexander Krischner und Dank langjähriger Kooperationen wie jene mit der Technischen Universität Graz, der Unterstützung behördlicher FachexpertInnen und lokalen Partner.