05:41 | Ines Jungwirth

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Die Sonne geht langsam auf und all die schönen ziegelfarbigen Dächer glänzen plötzlich goldig. In nur wenigen Minuten vergeht dann das Gold und es kommt das Licht. Es war beeindruckend zu sehen, wie die ganze Stadt um einen herum erwacht. „Wie kostbar diese Morgenstunden doch sind“, hab ich mir gedacht. Wie sehr sollten wir diese ersten Momente am Tagesanfang schätzen. Es gibt einen irrsinnig viel Kraft zu sehen, wie der Tag beginnt.
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So weit oben über die Stadt blickend, fühlt man sich wie eine Hüterin der eigenen Stadt. Man fühlt sich nicht nur groß, sondern als Teil etwas Großem. 
Und gleichzeitig sieht man obwohl man ja so viel und so weit sieht, nur ganz wenig von dem, was eigentlich in so einer großen Stadt vor sich geht. Wer mich wohl gerade alles sehen kann? Man sieht die Stadt und die Stadt sieht einen auch.
Heute hab ich „meine“ Stadt wirklich kennen lernen dürfen und diese eine Stunde, nur ich zusammen mit meiner Heimatstadt, hätte ich nicht besser verbringen können!