06:17 | Ingrid Kaltenegger
06:17 Uhr, die Tür des Shelter schließt sich und ich habe eine Stunde nur für mich! Zeit, die ich sonst auch oft gerne hätte, mir aber (zu) selten nehme. Schon die Anffahrt zum Schlossberg mit dem Rad durch die sternenklare Nacht und der Aufstieg über die Stufen (im Dunkeln und ganz alleine) sind besonders.
Zeit zum Schauen: die Stadt beginnt nach einiger Zeit zu leuchten, man sieht Licht und Schatten, scharf abgegrenzt. Der Blick geht bis nach Slowenien, auf den Bergen im Süden sind schon Nebelschleier. Wolken schieben sich vor die Sonne, das Licht verändert sich. Ich suche Punkte, Straßen und Gebäude in der Stadt, von oben sieht vieles ganz anders aus, als man es von unten kennt.
Ich bin erstaunt, wie wenig Gedanken sich einschleichen, die Stunde hat etwas sehr Meditatives und ist viel schneller vorbei, als ich mir das gedacht hatte. Es war eine spezielle Erfahrung, danke, dass ich sie machen durfte und Teil von The Graz Vigil war!