18:45 | Elisabeth Scharwitzl

Graz, meine Stadt. Dein Gesicht ist ruhig anzuschauen, kaum Bewegung ist zu sehen. Und doch spüre ich dieses Pulsieren. Du lebst und ich lebe in dir. Ich fühle mich wohl, fühle mich gut aufgehoben. Hier gehöre ich hin. Du verschwimmst vor meinen Augen, aber da sind immer wieder kleine Impulse – Vogelgezwitscher, vorbeifliegende Vögel, kleine Insekten, aufblitzende Lichter, einmal größer, einmal kleiner, einmal eindringlicher, einmal gerade leicht bemerkbar.
(…)
Da ist dieser goldene Rahmen, dieses goldene Licht, das mich umgibt. Da ist ein warmes Gefühl, wieder spüre ich das Pulsieren, ich spüre das Leben in mir. Im Einklang mit dir, Graz und doch ganz unabhängig. Das Licht schafft einen konkreten Platz für mich, da ist Raum für mich – um einfach nur zu sein. Ich verspüre große Freude. Gerne widme ich meine Aufmerksamkeit anderen Menschen, Themen, Dingen … aber ich bestimme wie. Zieh mich nicht wie einen Strudel, in dem ich versuche mitzuschwimmen. Ich darf mir den Raum nehmen, voller Freude in dir zu leben, zu lieben und da zu sein.