17:25 | Daniela Teuschler
Es ist viertel nach fünf und Waltraud bringt mich hinunter zum Shelter. Die Sonne hat noch eine enorme Kraft. Schön, dafür, dass es bereits Oktober ist. Ich versuche mich auf die Stadt zu konzentrieren. Meine Aufgabe als Wächter zu erfüllen. Die Kirchturmuhr schlägt dreiviertel sechs. Ich bin mit meinen Gedanken nicht bei der Sache. Ich denke an die Arbeit, denke an die Familie, daran was ich später kochen soll. Ich versuche mich zu konzentrieren. Habe Sorge, was ich später darüber schreiben soll, Über die Beobachtungen der Stadt, Bis jetzt war ich mit mir selbst beschäftigt, nicht mit der Stadt. Ich versuche Eindrücke zu sammeln. Mir ist warm. Die Kirchturmuhr schlägt sechs. Langsam neigt sich die Sonne. Bis vorhin hätte ich nicht gedacht, dass sie noch in „meiner Stunde“ unter gehen wird. Der Himmel färbt sich rot. Die letzten Strahlen verschwinden hinter den Bergen. Es wird kühler. Die Stadt wird ruhig. Ich bin ruhig.