Es war ein Erlebnis!
Atmosphärisch hat mich der Weg zur Wache am meisten beeindruckt – das Morgenrot über dem Dunkel der Stadt und die Mondsichel darüber.

Was für ein Luxus: eine Stunde allein, nur für mich in einer nach Holz duftenden Box. Die Uhrturmglocken verraten mir die Zeit und die Fahnen wohin der Wind weht. Und dann der Blick auf meine Stadt. Von hier oben meine ich sie umarmen zu können.

Ehrfurcht und Stolz ist in mir hochgestiegen, als ich mein Wächterhäuschen betrat und auf meine Heimatstadt hinunterblicken konnte. Das Rot der aufgehenden Sonne hat sich in den Fensterscheiben der Häuser am Plabutsch widergespiegelt und erinnerte mich an die Lauffeuer vergangener Zeiten

Sonntag. Ruhe. Graz ist ganz gemütlich heute. Alles geht ruhig vonstatten. Rosa-gelb-grau ist der Himmel. Graz versteckt sich unter seinen vielen Dächern. Quietschen, Autos, Musik, Straßenbahn, Kindergeplauder, Krähen. Die Krähen veranstalten eine spektakuläre Flugakrobatikperformance.

Das Eichhörnchen, das keinerlei Höhenangst kennt und die leeren Straßenbahnen – Sonntag – bei der morgendlichen Ausfahrt.

Graz: Meine Stadt.
Oft bin ich begeisterst, was du alles hervorbringst, deine Kreativität. Manchmal verstört durch (rechte) Enge.

Durchatmen, ankommen. Beobachten, wie ein Raum im eigenen Körper entsteht, wie viel es zu entdecken gibt. Ich frage mich, ob die Stadt bemerkt, dass täglich Menschen hier oben stehen.

Ich durfte heute als Wächterin den Sonnenuntergang am Schlossberg erleben. Außer Nebel & Lichter sah ich leider nicht viel. Somit nutzte ich eine Stunde zur Geräuschwanderung.

Die Häuser und speziell die Dächer erinnern mich an die Lego-Steine meiner Kindheit. Ein Haus, es ist schmäler als ein Zimmer.

Wie kurz, intensiv und spannend doch eine Stunde sein kann, die bei wärmender Sonne beginnt und im deutlich kälteren Sonnenuntergang endet. Spannend die verschiedenen Perspektiven, deren Details sich nach und nach ergeben.